Wunschbaum

Wunschbäume gibt es in zahlreichen Kulturen. In allen Ländern sind die Überlieferungen und Rituale allerdings recht unterschiedlich.

Was sie jedoch eint ist der Respekt vor der Macht und Magie der Bäume und die Vorstellung, dass die Bäume als Vermittler und Verstärker schicksalhafter Prozesse dienen können.

Bild anklicken – Bäume sind Heiligtümer (Hermann Hesse)

Der Baum des Lebens, der Weltenbaum ist ein in der Geschichte verbreitetes Symbol. Er gehört zur Mythologie vieler Völker und steht für die kosmische Ordnung. Er steht als Achse im Zentrum der Welt. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde und seine Wipfel berühren oder tragen den Himmel. Somit verbindet er die drei Ebenen Himmel, Erde und Unterwelt.

In unseren Breitengraden lebten die Kelten in engem Kontakt mit dem Wald, mit der Natur, die sie als beseelt und heilig erlebten. Die göttliche Kraft war für sie in jeder Pflanze, jedem Baum, jedem Stein oder Tier sichtbar und spürbar. Bäume spielten in der keltischen Heilkunde und Spiritualität eine ganz besondere Rolle. So gab es heilige Bäume und Baumheiligtümer. Sie waren Sitz von Göttern, Pflanzengeistern und Naturwesen.

Die Buche steht im keltischen Baumhoroskop für die Ewigkeit und vermag es seelische Verkrampfungen zu lösen und Menschen zu unterstützen, die ihr Ziel aus den Augen verloren haben.

Ein Ausflug zu den tibetischen Gebetsfahnen soll die Idee des Wunschbaumes auf dem Hirschpfad deutlich werden lassen. Die Fahnen tragen nicht wie gerne angenommen, die Gebete und Wünsche von Frieden, Mitgefühl, Stärke und Weisheit zu den Göttern, sondern der Wind trägt die Wünsche und Segnungen zu allen Wesen und soll ihnen zu Gute kommen. Ein schöner Gedanke! Dort, wo gerade Leid wohnt soll es die Menschen ein wenig glücklicher machen. Gebetsfahnen bleiben so lange hängen, bis der Zahn der Zeit sie aufgelöst hat. Es kommen neue hinzu und alte gehen … wie das Leben eben ist – ein Kommen und Gehen.

So lädt der Wunschbaum des Pfades dazu ein, Papiere, Briefe, Natursymbole…an ihm zu befestigen, sie zu seinen Wurzeln zu legen und mit Wünschen und Gedanken zu versehen. Von hier können sie sich mit Wind und Wetter in die Welt ausbreiten.